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Tagebuch eines Verschollenen – Ian Bostridge, Julius Drake und Gäste der Janáček-Oper

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19.00
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Besední dům
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Antonín Dvořák – Zigeunermelodien

Leoš. Janáček – Mährische Volkspoesie in Liedern (Auswahl), Auf verwachsenem Pfade (Auswahl), Tagebuch eines Verschollenen

Ian Bostridge: Tenor

Julius Drake: Klavier

Unter Mitwirkung von Václava Krejčí Housková und Mitgliedern des Chors der Janáček-Oper

Zu Beginn des Jahres 1880 entstanden sieben Lieder, die unter dem Titel Zigeunermelodien bekannt wurden. Antonín Dvořák vertonte hierbei die deutschen Versionen von Gedichten Adolf Heyduks, ihre Übersetzung hatte Heyduk speziell zu diesem Zweck selbst vorgenommen. Die Lieder waren Gustav Walter, einem Tenor der Wiener Hofoper, gewidmet, der sie auch im folgenden Jahr in Wien erstmals interpretierte. Zur größten Beliebtheit brachte es das vierte Lied, Als die alte Mutter…, welches oft auch für andere Instrumentierungen umarrangiert wurde. 

Mährische Volkspoesie in Liedern stellt eine Sammlung von „begleitenden Stilisierungen“ zu mährischen Volksliedern dar; diese erschienen als Kollektion von 174 Liedern erstmals im Jahr 1890 unter dem Titel Ein Strauß mährischer Volkslieder, das Verdienst für die Veröffentlichung gebührt neben Leoš Janáček dem Philologen und Volkskundler František Bartoš. Aus dieser umfangreichen Anthologie mährischen Liedguts wählte der Komponist nach und nach die „53 schönsten Lieder“ aus, um durch seine Klavierbegleitung meisterhaft ihre Basis freizulegen, aus der das Lied im Einklang von Text, Melodie, Rhythmus, Form und tonaler Empfindung emporwächst. 

Aus der Feder eines Autodidakten – so lautete der Untertitel einiger Gedichtnotizen, welche die Tageszeitung Lidové noviny im Jahr 1916 veröffentlichte. Auch Janáček ahnte nicht, dass es sich hier um einen Autor handelte, dessen literarische Werke er auch in seiner Lieblingszeitung hätte lesen oder sie sogar zu Hause im Bücherschrank hätte haben können. Erst nach fast achtzig Jahren wurde die Frage nach der Autorschaft geklärt: der walachische Schriftsteller Josef (Ozef) Kalda hatte sich einen kleinen Taschenspielertrick erlaubt. An die Lidové noviny hatte er ein unsigniertes Manuskript gesandt, dieses wurde umgehend publiziert, und ein Jahr später nahm sich Janáček die schönen Verslein über die Zigeunerliebe nach Luhačovice mit, wo die ersten Motive seines musikalischen Romans entstanden. 

Tagebuch eines Verschollenen - an diesem Zyklus von 22 Liedern arbeitete Janáček bis 1920, und gleich im darauffolgenden Jahr erlebten sie in der Redoute ihre Premiere. Es dauerte nun nicht mehr lange, bis das Werk in der ganzen Welt bekannt wurde. 

Eva Drlíková

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