Über das Festival

Janáček Brno 2016 – das sind vierundzwanzig herausragende Kulturereignisse anzwölf Tagen und in zwölf Brünner Konzert- und Opernsälen, dargeboten von renommierten Regisseuren und Interpreten: Robert Carsen, Calixto Bieito, David Radok; Ian Bostridge, Julius Drake, Martina Janková, Ivo Kahánek …

Nachdem der Jahrgang 2014 des Festivals Janáček Brno auf eine große Publikumsresonanz gestoßen ist, bereitet das Nationaltheater Brno nun bereits die fünfte Auflage dieser ganz besonderen Biennale zu Ehren von Leoš Janáček vor. Das Festival wird im Zeitraum vom 7. bis zum 18.10.2016 stattfinden, sein Programm wird drei Grundlinien verfolgen. Zum einen werden weltbekannte Künstler und Ensembles herausragende Interpretationen von Janáčeks Opern präsentieren, zum anderen stehen Chorwerke von Leoš Janáček auf dem Programm. Nicht zuletzt wird sich das Publikum jedoch auch auf genreübergreifende Fortführungen von Janáčeks Werk freuen können („Jazz goes to Janáček“). Das Festival bietet jedoch auch ein reichhaltiges Konzertprogramm.

Als Motto des Festivals, welches alle drei Programmlinien übergreift, wurde ,Erwartung‘ gewählt. Dies ist nicht nur der Titel einer der Kompositionen, die während des Festivals erklingen werden, sondern soll auch die Jahre zu Beginn des 20. Jahrhunderts charakterisieren. Die Erwartung ist von den ersten Lebensminuten an ein Teil von uns. Sie begleitet uns in intimen Augenblicken, aber auch in Momenten, in denen sich der Lauf der Geschichte ändert. Sie ist unsere Hoffnung und unser Albtraum… Die Wahl des Mottos für das Festival Janáček Brno 2016 war kein Zufall. Janáček selbst brachte einen großen Teil seiner künstlerischen Laufbahn mit dem Warten auf Erfolg und Anerkennung zu, die ihm erst in den letzten Jahren seines Lebens zuteil wurden. Die Zeit der Wende vom 19. zu 20. Jahrhundert brachte überhaupt eine große Zahl von Veränderungen mit sich und war von entsprechend großen Erwartungen für die kommenden Jahre begleitet. Die Karte Europas wandelte sich, die moderne Technik machte eine sprunghafte Entwicklung durch, der Mensch eroberte die Lüfte. Auch die Künste erlebten eine bis dahin ungekannte Vielzahl an Richtungen und Schulen. Diese Jahre waren der Beginn einer Epoche, die bis heute andauert. Und nirgends ist die Erwartung stärker als gerade in der Kunst. Dieser kurze Augenblick, bis sich der Vorhang hebt… bis der Bogen die Saiten berührt…

Das für das diesjährige Festival gewählte Thema ,Erwartung‘ charakterisiert gleichzeitig sehr gut das gegenwärtige Lebensgefühl der modernen Europäer. Ebenso wie Janáček und seine Weggefährten erleben auch wir eine geschichtliche Zäsur und warten darauf, in welche Richtung sich unsere Zivilisation entwickeln wird. Die Auswahl der während des Festivals erklingenden Werke will zeigen, wie das Opernschaffen der Gegenwart und die heutigen Inszenierungen unsere gemeinsame Lebenssituation reflektieren, wie sie lebendig und intensiv unser Leben berühren.

Für den Opernteil des Festivals bereitet das Ensemble der Janáček-Oper unter der Regie von Robert Carsen die Premiere von Janáčeks Katja Kabanowa vor. Das Nationaltheater Brno wird als erste Bühne in Tschechien eine Inszenierung dieses weltbekannten Regisseurs in seinem Stammrepertoire haben. In Form einer Gastvorstellung wird das Staatstheater Nürnberg mit Janáčeks Oper Aus einem Totenhaus auftreten, Regie führt dabei Calixto Bieito, dessen kontroverse Inszenierungen nicht selten bis an die Grenzen des Operngenres gehen. Die Oper Göteborg wird mit Inszenierungen von Arnold Schönbergs Erwartung sowie mit Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók unter der Regie von David Radok zu erleben sein, die musikalische Begleitung obliegt dabei dem Orchester der Janáček-Oper unter seinem Dirigenten Marko Ivanović. Das Brno Contemporary Orchestra bereitet eine Aufführung der audiovisuellen Oper The Cave von Steve Reich vor.

Im Rahmen des Konzertprogramms nehmen Chorwerke von Leoš Janáček, seinen Zeitgenossen und seinen Nachfolgern einen wichtigen Platz ein. Es stehen Auftritte herausragender Klangkörper auf dem Programm – so etwa des Chors der Janáček-Oper unter der Leitung von Josef Pančík, des Tschechischen philharmonischen Chors unter Petr Fiala, des Prager philharmonischen Chors mit seinem Chorleiter Lukáš Vasilek oder des renommierten Arnold Schoenberg Chors aus Wien unter der Leitung von Erwin Ortner.

Eine weitere Programmlinie verfolgt die genreübergreifenden Nachwirkungen des Werks von Leoš Janáček. Die Grundlage bilden hier Jazzinterpretationen von Janáčeks Kompositionen sowie der Volksmusik, aus welcher er seine Inspiration schöpfte. Auf dem Programm des Festivals stehen Größen wie Emil Viklický, Marta Töpferová, Iva Bittová, Miroslav Vitouš und weitere bedeutende Interpreten.

Als eines der Konzerthighlights des Festivals kann bereits jetzt das Rezital des weltbekannten Tenors Ian Bostridge in Begleitung des herausragenden Pianisten Julius Drake gelten, bei welchem unter anderem Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen erklingen wird. Im Rahmen eines Orchesterkonzerts wird sich die PKF – Prague Philharmonia mit ihrem Dirigenten Tomáš Brauner präsentieren, bei Kammerkonzerten werden das Miloslav Ištvan Quartett und das Parnas Quintet zu erleben sein. In Vorbereitung befinden sich weiter Matineen in Kooperation mit der Musikfakultät der Janáček-Akademie. Die Villa Tugendhat wird als außergewöhnliche Kulisse für ein Rezital der bekannten Sopranistin Martina Janková und des Pianisten Ivo Kahánek dienen.

Der Kartenvorverkauf für das Festival hat am 1.2.2016 begonnen. Sämtliche Informationen zum Festival und zu den Möglichkeiten des Online-Kartenkaufs sind auf der Website www.janacek-brno.cz zu finden.

Info-Telefon:
+420 542 158 120

Email
festival@ndbrno.cz

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