Über das Festival > Leoš Janáček

Person

Von kleinerer Statur, umso größer jedoch in seiner künstlerischen und intellektuellen Dimension. Eine Persönlichkeit in den drei Phasen seiner professionellen Entwicklung, deren feste Basis die Musik in ihrer ganzen Bandbreite bildete. Er entdeckt sie bereits im Knabenalter und erkundet mit jugendlichem Enthusiasmus sein eigenes Potential auf der Ebene der Interpretation und anschließend auch der Komposition. Er bewertet die musikalische Vergangenheit und beurteilt die Gegenwart, um ihr einen ganz neuen Impuls zu verleihen, den er überall da findet, wo er einen wahren Tom hört. Er setzt kein bestehendes Werk fort, sondern ist ein Neuerer; bis zu seinem letzten Lebenstag sucht er den Sinn des Musikschaffens auf seine ganz eigene Weise und reiht sich damit unter die größten Komponisten progressiver Musik ein. 

Werk

Die Grundlage von Janáčeks Schaffen bildet Vokal- ebenso wie Instrumentalmusik – insbesondere Opernwerke (von Jenůfa bis hin zu seiner letzten Oper Aus einem Totenhaus), Kantaten (Amarus, Das ewige Evangelium, Des Spielmanns Kind, Glagolitische Messe), Männer-, Frauen- und gemischte Chöre (vor allem nach Texten von Petr Bezruč), reine Instrumentalwerke (Sinfonietta, Taras Bulba, Lachische Tänze), Kammermusik für verschiedene Besetzungen (nicht nur die beiden Streichquartette) sowie Kompositionen für ein Soloinstrument, bei denen das Klavier dominiert. Besondere Erwähnung verdienen Janáčeks Werke, die auf seinen volkskundlichen Studien basieren, aber auch sein außergewöhnliches literarisches Schaffen (Feuilletons) und seine theoretischen Lehrwerke. 

Vermächtnis

Das zahlenmäßig nicht allzu umfangreiche Werk birgt in sich den unglaublichen Arbeitseifer eines Menschen, der sich aus einem inneren Bedürfnis heraus für die Entwicklung der unterschiedlichsten Facetten des Musikgeschehens seiner Zeit einsetzte. Lehrer, Chorleiter, Organist, Brauchtumsforscher, Komponist und Theoretiker, Musikkritiker und Glossator, Librettist, Feuilletonist. Ein passionierter Wanderer durch die Natur und die Landschaft der menschlichen Sprachmelodie. In Janáčeks Vermächtnis finden wir weder Lyrik noch Epik, sondern die Tiefe dramatischer Momente, verewigt auf fünf Notenlinien.

Eva Drlíková

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