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Klavierrezital mit Ivo Kahánek

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20.00
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Villa Tugendhat
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Leoš Janáček – Im Nebel, Sonate 1. X. 1905, Auf verwachsenem Pfade (2. Reihe)

Béla Bartók – 15 ungarische Volkslieder

Ivo Kahánek: Klavier

In unmittelbarer zeitlicher Nähe zu Des Spielmanns Kind komponierte Janáček den viersätzigen Klavierzyklus Im Nebel.

Er reichte das Werk bei einem Wettbewerb ein, den der Klub der Kunstliebhaber für ein Klavier- und Vokalwerk ausgeschriebenen hatte. Obgleich Im Nebel für die Klubprämie 1912 ausgewählt wurde, trat der Komponist zugunsten der Lieder von Jaroslav Kvapil von der Auszeichnung zurück. 

Im Unterschied zu den vorausgegangenen Klavierwerken gab Janáček seinen vier Sätzen keine Namen. Er überließ es den Interpreten, ob sie aus den vorzeichenreichen Tonarten und der Bewegung überwiegend auf den schwarzen Tasten eine gewisse Resignation wie eine nebulöse Hoffnung auf die ersehnte Anerkennung des bisherigen Werks herauslesen würden. Der Zyklus Im Nebel erlebte seine Premiere Anfang 1914 im Rahmen eines Symphoniekonzerts der Organistenschule.

1. X. 1905 – diese Klaviersonate (ursprünglicher Titel Von der Straße am 1. Oktober 1905) ist dank ihrer ersten Interpretin Ludmila Tučková erhalten geblieben. Aber auch in ihrer Abschrift und in ihrer Interpretation hat die Sonate nicht die ursprüngliche dreisätzige Form. Den letzten Satz strich der Komponist noch vor der Erstaufführung im Jahr 1906, so dass nur die Sätze Vorahnung und Tod (ursprünglich Elegie) übrig blieben. Seine Urfassung der beiden Sätze will Janáček später in einer Anwandlung von Selbstkritik „in die Moldau geworfen“ haben. Dennoch kontrollierte und autorisierte er die Abschrift seiner Sonate. Das Werk entstand vor dem Hintergrund eines tragischen Ereignisses während des sog. „Volkstags“, als in Brünn bei einem Zusammenstoß zwischen Demonstranten und der Armee der junge Schreinerlehrling František Pavlík ums Leben kam.

Die zweite Reihe des Klavierzyklus Auf verwachsenem Pfade setzt sich aus vier Kompositionen zusammen. Deren Entstehung geht auf das Jahr 1911 zurück, als Janáček mit dem Gedanken spielte, die erste Reihe fortzusetzen. Er komponierte nur drei Stücke, wovon das erste als Beilage der Tageszeitung Lidové noviny in gedruckter Form erschien. Eine weitere Ausgabe dieser „Reihe“ erschien erst nach Janáčeks Tod, sie enthielt die zweite und dritte Nummer und als Zugabe zwei Stücke, die ihr Autor aus der ersten Reihe weggelassen hatte.

In ihrer Endform umfasste die zweite Reihe schließlich vier Kompositionen, die außer ihrer Tempobezeichnung keinen weiteren Namen tragen. Es deutet jedoch alles darauf hin, dass auch diese einzelnen Nummern zum Kreise von Janáčeks Erinnerungen, Impressionen und musikalischen Anregungen gehören, welche ihm die Landschaft seiner Heimat Hukvaldy ins Gedächtnis schrieb. 

Ganz im Zeichen seiner Sammlung rumänischer und slowakischer Lieder komponierte Béla Bartók während der Kriegsjahre 1914-1917 die 15 Ungarischen Volkslieder für Soloklavier. Bartók war selbst ein herausragender Pianist, und so trug er sie denn bei der Premiere vor. Davon, dass ihm Gesänge, ihre Melodik und Modalität lang im Gedächtnis haften blieben, zeugt die spätere Überarbeitung mancher der Lieder für Orchester (1933). Dass er seine Inspiration aus der Harmonie und Instrumentierung volkstümlicher Lieder bezog, ist aus jeder der fünfzehn Kompositionen deutlich herauszuhören. 

Eva Drlíková

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