Die einaktige Ballettoper Das Kind und der Zauberspuk (L'Enfant et les sortilèges) ist ein Werk des französischen Komponisten Maurice Ravel (1875–1937), das Libretto stammt von der französischen Schriftstellerin Colette. Aus seiner Vorlage schöpfe Ravel die Inspiration zu einer tänzerischen und rhythmisch ausgelassenen Musik in wirkungsvoller impressionistischer Instrumentierung, ergänzt um eine ganze Reihe lautmalerischer Effekte. Die Oper schildert die märchenhaften Erlebnisse eines ungezogenen und faulen Knaben, der mit seinen Bosheiten mutwillig Tiere quält und die ihn umgebenden Gegenstände zerstört. Als er sich jedoch, erschöpft durch sein Treiben, in den Lehnstuhl setzt, erwachen die Gegenstände zum Leben und lehnen sich gegen den unartigen Jungen auf. Die Standuhr beklagt sich über ihn, die Teekanne und die chinesische Tasse schimpfen ihn aus, das Feuer aus dem Kamin droht damit, ihn zu verbrennen, das zerrissene Heft piesackt ihn mit dem Einmaleins, Hirten und Hirtinnen entsteigen mit ihren Herden den zerrissenen Tapeten und singen ein trauriges Lied über den bösen Knaben. Aus dem Garten beklagen sich Bäume und Tiere. Der Junge jedoch wird durch die erlebte Angst ausreichend geläutert, in seinem Herzen finden schließlich Liebe und Güte ihren Platz.